Aus der Autobiografie des jüdischen Arztes und Dichters Martin Gumpert
Lesung zum Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus
Martin Gumpert, Leibarzt und Freund Thomas Manns, erlebte seine Kindheit um 1900 in der Oranienburger Straße in Berlin, in unmittelbarer Nähe der Synagoge, die am 9. November 1938 von den Nazis angezündet wurde. Der dichtende Mediziner hatte zu diesem Zeitpunkt Deutschland bereits verlassen und bereitete sich im New Yorker Exil
auf die amerikanische Arztprüfung vor, er hoffte auf die Einbürgerung und erwartete die Ankunft seiner Geliebten Erika Mann, der vielseitig begabten Tochter des Nobelpreisträgers. Steffen Mensching liest aus Gumperts Erinnerungen »Hölle Im Paradies« und gibt Einblicke in die lebensklugen Ratschläge des Arztes.