Zum 250. Geburtstag von Traugott Maximilian Eberwein
In Zusammenarbeit mit dem Eberwein-Archiv
Traugott Maximilian Eberwein: »Die Gunst des Augenblicks« für Soli, Chor und Orchester op. 33 (Text: Friedrich von Schiller) MEV VII,4 / »Gesang der Engel an den Sterbenden« für Soloquartett und vierstimmigen gemischten Chor (Text: Johann Schulze), MEV VII,3 / Fantasie für Klarinette und Orchester (3. Klarinettenkonzert) op. 65 MEV X,19 / Cantate zum Reformationsfeste für Soli, Chor, großes Orchester und Orgel op. 90 (Text: Julius Eberwein) MEV II,6
Traugott Maximilian Eberwein zählt zu den prägenden Musikpersönlichkeiten des frühen 19. Jahrhunderts – nicht zuletzt wegen seines wegweisenden Wirkens in Rudolstadt. Als Hofkapellmeister formte er unsere kleine Residenzstadt zu einem fortschrittlichen Musikzentrum, das weit über seine Grenzen hinausstrahlte. Bereits vor seiner offiziellen Ernennung 1817 leitete Eberwein zentrale musikalische Aufgaben, förderte Talente, setzte Impulse im Konzertwesen und machte die Hofkapelle zu einem anerkannten Klangkörper. Unter seiner Leitung wurde Rudolstadt erstaunlich früh zur Bühne bedeutender Werke der Zeit – Beethovens »Neunte« erklang nur sechs Monate nach ihrem Erscheinen. Eberwein brachte zudem Virtuosen wie Nicolò Paganini in die Stadt und prägte die Aufführungspraxis nachhaltig. Mit über 300 Kompositionen – von Opern und Sinfonien über Kammermusik bis zu geistlichen Werken – hinterließ Eberwein ein vielseitiges Œuvre. Seine Musik vereint klassische Formtraditionen mit dem Ausdruckswillen der Romantik. Sein Wirken spiegelt, wie Peter Gülke es formuliert, die »Weltoffenheit des bürgerlichen Zeitalters, das Bedürfnis nach allseitiger Kommunikation, das wachsende Selbstbewusstsein« einer neu entstehenden Musikkultur wider. Rudolstadt verdankt ihm einen kulturellen Aufbruch, der bis heute nachhallt.
Mit einem Festkonzert und der Aufführung von eigens wieder spielbar gemachten Werken, die größtenteils seit Eberweins Wirken nicht mehr erklungen sind, wollen die Thüringer Symphoniker ihren einstigen Kapellmeister ehren.
Spielort: Rudolstadt, Stadtkirche St. Andreas
Sopran: Karola Pavone
Alt: Mirjam Widmann
Tenor: Christian Rathgeber
Bass: Sven Fürst
Klarinette: Viktor Perchyk
Einführung: Dr. Peter Larsen
Musikalische Leitung: Katja Bettenhausen, Oliver Weder
Mit: Thüringer Symphoniker
sowie: Oratorienchor Rudolstadt, Kammerchor der Hochschule für Musik »Franz Liszt« Weimar (Einstudierung Prof. Jürgen Puschbeck)
Fr, 31.10.2025, 18:00 Uhr
Rudolstadt, Stadtkirche St. Andreas