Next Generation

In diesem Ballett vereinen sich vier choreografische Handschriften in ihrer Auseinandersetzung mit dem Thema Leben. Die ersten drei Tanzstücke stammen von Lucia Giarratana, Ana Isabel Casquilho und Adson Lipaus Zocca – alle drei sind Teil einer neuen Künstlergeneration, die diesem Abend den Titel gibt: »Next Generation«. Die vierte Arbeit stammt vom Eisenacher Ballettchef Andris Plucis, der damit den jungen Kunstschaffenden den choreografischen Staffelstab übergibt. Die drei jungen Choreografinnen und Choreografen widmen sich ihren Arbeiten mit einem ernsten und doch hoffnungsvollen Blick auf die Welt, in der wir leben. Sie teilen ein Interesse an Herkunft und Tradition, das sie – gepaart mit ihren individuellen Vorstellungen von Zeit und Zeitgeist – in Form und Bewegung überführen. So setzt sich Giarratana in »Paradeigma« (zu Deutsch: Muster oder Vorbild) mit den Konzepten »Schicksal« und »Bestimmung« auseinander. In Etappen baut sich ihre Choreografie auf, in der die Tanzenden eine Entwicklung durchlaufen. Casquilho setzt in »Ephemerus« auf die Flüchtigkeit des Moments. Gruppenelemente in dieser Arbeit lassen die Tanzenden als atmenden, vibrierenden Gesamtkörper erscheinen. In »Word« zeigt Lipaus Zocca auf, wie uns die Zeit förmlich aus den Händen rinnt, wenn wir uns ganz in eine Sache vertiefen. Dass Abschiede auch zum Leben gehören, verdeutlicht Plucis in seinem Tanzstück »Vier Lieder«. Inspiriert von Franz Schubert, beweist er, dass ein Adieu kein Ende, sondern auch ein Lebewohl sein kann.